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Vorsorgebuch: Vermächtnisse

 

Manfred Alberti Vorsorgebuch: Alter - Sterben - Bestattung, mit hilfreichen Tipps und Checklisten, Neukirchener Verlag 2015, 384 Seiten € 19.99 ISBN 978-3-7615-6188-1

 

 

Entwurf 7 für Seniorenkreise oder Erwachsenenbildung:

 

Was soll mit meinen Sachen einmal geschehen?

Vermächtnisse“

(Erfahrungen und Vorschläge der Teilnehmer sollten Vorrang haben.

Teilweise könnten die genannten Kapitel (auszugsweise) vorgelesen werden.)

 

0.) Einleitung A

0.1.) Vermächtnisse sind Dinge, die man hinterlässt und die man jemandem zugedacht hat.

- juristisch: Wer ein Vermächtnis bekommt, ist nicht Erbe. Es sind sozusagen Geschenke ausserhalb der Erbschaft, die vom Erben vorab zu verteilen sind. (Wenn es um Dinge mit grossem Wert geht, sollte man sich vorher juristisch kundigen machen.)

 

0.2.) „Heute stelle ich viele „rhetorische“ Fragen, Fragen, die sie nicht beantworten müssen. Aber sie können gerne etwas dazu sagen, was Ihnen einfällt: Auf keinen Fall sollte sich jemand outen, sollte öffentlich etwas sagen, was ihm peinlich sein könnte.“

 

1.) Einleitung B: Haben Sie noch Liebesbriefe?

1.1.)

- Gut verschnürt, mit einer roten Schleife, mit Herzchen?

- Vielleicht von Ihrem Mann oder Ihrer Frau?

- Vielleicht von einem Freund? Vor Ihrer Ehe - oder später?

- Haben Sie sie sorgfältig versteckt?

- Lange nicht daran gedacht - vergessen?

 

1.2.) Was passiert, wenn Sie verstorben sind, oder dement werden oder plötzlich ins Seniorenheim müssen und Ihre Kinder oder ein Betreuer räumt die Wohnung aus und findet diese Briefe? Oder Ihr Mann ordnet nach Ihrem Tod alles neu?

- Peinlich?

- Für sie selbst oder für jemand anders und seine Angehörigen?

- Oder selbstverständlich, das gehört zum Leben hinzu? Das ist halt mein Leben! Da stehe ich zu!

 

1.3.) Es gibt privaten Erinnerungen, die gehen niemanden anders etwas an! Und deshalb sollten sie rechtzeitig vernichtet werden:

- In Ihrem Sinne und im Sinne Ihres Andenkens!

- Und im Sinne des anderen, des Schreibers oder des Empfängers und seines Andenkens!

- Privates muss und darf persönlich bleiben: Jeder hat dazu ein Recht und gegenüber anderen eine Pflicht, das Persönliche zu bewahren.

 

1.4.) Wie vernichten?

- Mülleimer? Da kann sie jemand herausnehmen, vor allem, wenn er vermutet, was er dort finden könnte. (Prominente haben das Problem, dass Fremde ihre Mülleimer durchsuchen, wenn sie auf der Strasse stehen.)

- Verbrennen? Kaum jemand hat noch einen Ofen: Und Rückstände können immer bleiben.

- Selbst in die Müllverbrennungsanlage bringen und in den Bunker werfen. Eine sichere Methode, aber nich für alle möglich.

- Kauf eines kleinen Reißwolfs, eines Aktenvernichters (ca 25 bis 30 Euro). Sicher, aber auffällig.

- In möglichst kleine Stücke zerschneiden - aufwändig, aber ziemlich sicher.

 

1.5.) Mancher mag auch noch sehr persönliche, vielleicht sogar intime Fotos haben, oder Filme.

- Ebenfalls rechtzeitig sicher vernichten, bevor man sie vergisst.

- Manche Erinnerungen kann man dann nur noch im Kopf behalten.

 

 

2. Einleitung C: Was machen Sie mit Ihrem Schmuck und ihren Schmuckstücken?

- Bei Schmuck ist oft nicht der Wert entscheidend, sondern das Aussehen.

- Oder die Geschichte: Von wem hat man etwas bekommen? Als Andenken vielleicht. Als Erinnerung?

- Nicht jeder hat den gleichen Geschmack. So freut sich auch nicht jeder gleich über ein Schmuckstück.

- Auch Modeschmuck ohne grossen Wert kann ein liebevolles Andenken sein.

 

2.1. Möglichkeiten:

- Alles Vererben an die Tochter.

- Oder überlegen, wer was bekommen soll.

- Oder demjenigen zurückgeben, der einmal etwas geschenkt hat (Gerade bei wertvollem Schmuck).

- Auf jeden Fall sehr deutlich und unverwechselbar überlegen und notieren, wer was nach dem Tod bekommen soll.

 

2.2. Alternativer Vorschlag:

a) Eine Liste aufstellen, wer Interesse an Schmuckstücken haben könnte: Tochter, Schwiegertochter, Enkelinnen, Schwester, Freundin, Reinemachefrau, Nachbarin, etc.

b) Diese Liste sortieren nach der Reihenfolge der Wichtigkeit der Personen.

c) Alle Schmuckstücke zusammentragen und sortieren: Gruppe 1: Was werde ich noch einmal tragen wollen? Gruppe 2: Was brauche ich nicht mehr?

d) Dann dürfen nach der obigen Reihenfolge sich die Bedachten etwas aussuchen: Schmuckstücke aus der Gruppe 2 dürfen sie dann direkt mitnehmen, Schmuckstücke aus der Gruppe 1, die ich noch einmal tragen möchte, werden sorgfältig und unverwechselbar notiert, damit sie nach meinem Tod der Empfänger bekommen kann.

e) Evtl kann man dieses Aussuchen zweimal hintereinander machen, damit sich nicht der erste alles Schöne heraussucht und für die anderen nichts mehr übrig bleibt.

f) Erfahrung von denen, die das schon gemacht haben: Erstaunlich ist der Geschmack. Manches hat die Enkelin fasziniert, was man ihr von sich aus nie geschenkt hätte. Alle Moden kommen wieder und aller Geschmack verändert sich

 

g) Vorteile:

- Jeder bekommt ein (oder mehrere) Erinnerungsstücke nach seinem Geschmack, die ihm selbst gefallen.

- Die Beschenkten freuen sich über die liebevolle Zuwendung.

- Man freut sich jetzt noch als Lebender an der Freude der Beschenkten.

- Man selbst bestimmt, wer was bekommt.

- Man verhindert Streit unter den Erben.

- Man kann zur eigenen Erinnerung sich Fotos von den verschenkten Schmuckstücken machen.

 

3. Was geschieht mit meinem Haushalt? (siehe Kap. 2.21.)

(Bei wertvollen Dingen vorher juristischen Rat einholen wegen Erbschaftsrecht.)

 

3.0. Einleitung

- Meine Kinder sagen immer: Nach Deinem Tod bestellen wir einen Container und da kommt dann alles hinein? Muss das sein?

 

3.1. Das Problem

- Schwer zu ertragen: Der Wertverlust! (siehe Kap. 2.21.1)

- Veränderungen im Gebrauch: Alte Möbel - Uneffektive Elektrogeräte (siehe Kap. 2.21.3.)

- Viele für die Familienphase wichtige Dinge braucht man im Alter vielleicht nicht mehr: (Edles Gedeck für 24 Personen, Fondue, Rumtopf, Berge von Bettwäsche oder Handtüchern etc)

 

3.2. Besondere Dinge: Möbel, Elektrogeräte (siehe Kap. 2.21.3)

- Frühzeitig bei Kindern, Enkeln, Verwandtschaft oder Freundeskreis erkundigen, wer an etwas Interesse haben könnte (Gemälde etc).

- Richtet sich vielleicht eine Enkelin eine neue Wohnung ein?

- Was man jetzt nicht mehr braucht, direkt (frühzeitig) abgeben.

- Liste anlegen als Vermächtnisse: „Nach meinem Tod soll xy das bekommen...“

- Nach Verwandtschaft und Freundeskreis bei Diakonie/Caritas/Möbellager fragen, was derzeit gebraucht wird.

- Alte Filmkamera, Tonbandgerät etc ebay versteigern lassen.

 

3.3. Besondere Dinge: Kleider (siehe Kap. 2.21.2)

- Töchter und Enkelinnen (!) Kleiderschrank durchwühlen lassen: Abendgarderobe, Wechsel der Moden,

- Altkleidersammlungen

 

3.4. Besondere Dinge: Bücher (siehe Kap. 2.21.6)

- Büchermärkte, Bücherschränke

 

4. Erinnerungen (evtl vorlesen Kap. 2.9.1. siehe auch Kap. 2.9.2. und Kap. 2.21.7.)

- Fotoalben behalten für die eigene Erinnerungsarbeit, falls man einmal dement werden sollte.

 

(5. Evtl Hinweis auf Checkliste 2 im Vorsorgebuch zur Haushaltsauflösung (siehe Kap. 2.21.13) und auf Datenliste 12.13. „Nachlassregelungen“)

 

 

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