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Geheimsache Umbau Neumarkt

A. 21.10. Geheimsache Umbauplanung Neumarkt

Wissen Sie, wie der Neumarkt umgebaut werden soll? Wohl kaum. Der letzte Zeitungsartikel, in dem Umbaupläne beschrieben wurden, stammt meines Wissens nach aus der Wuppertaler Rundschau vom 27.06.2019. Stefan Seitz berichtet über die Ideen der „Qualitätsoffensive Innenstadt Elberfeld“:

In Zukunft soll der Platz nicht mehr vom Autoverkehr „eingesperrt“ sein. Eine Idee: „Die Neumarktstraße am Elberfelder Rathaus „abzubinden“, Busse & Co. an der Commerzbank entlang zum Wall fahren zu lassen – der Neumarkt würde damit größer und bekäme eine fußläufige, ungestörte Verbindung hinüber zum Willy-Brandt-Platz.“

Danach war Funkstille für die Öffentlichkeit. Nicht ganz: Der scheidende Bezirksbürgermeister Vitenius hat 2020 zu seinem Abschied von einem neuen Neumarkt geschwärmt: Der Platz würde größer, das Rathaus geriete ohne die Busse mehr in den Mittelpunkt und zur Rathausgalerie würde es eine direkte Verbindung geben. Fast mit den gleichen Argumenten hat vor einigen Monaten auch eine WZ-Redakteurin den kommenden Ausbau des Neumarktes gelobt.

Weder Vitenius noch die WZ haben die sich aufdrängende Frage angesprochen: „Wohin mit den Bussen?“ Fürchtet man eine Diskussion? Will man wirklich die große Cafe- und Restaurantaußengastronomie zwischen Poststraße und Neumarktstraße, Brunnen und entlang der Commerzbank mit den vielen Tischen und auch den zum Sitzen einladenden Steinstufen verdrängen zugunsten der Busse, die dann zwischen Brunnen und Kerstenplatz fahren sollen? So hat es die Qualitätsinitiative Elberfeld 2019 vorgeschlagen. Will man wirklich Poststraße und Kerstenplatz brutal absperren vom direkten Zugang zum Neumarkt? Will man wirklich um den Brunnen einen Zaun bauen, damit die spielenden Kinder nicht unter die Busse geraten? Muss wirklich der Markt weichen zugunsten einer langweiligen Fläche, die für zwei Kirmeswochen und vier Wochen Weihnachtsmarkt gebraucht wird und sonst weitgehend leersteht? Will man wirklich den einzigen in Elberfeld funktionierenden belebten Platz mit Sitzen, Treffen, Plaudern und Genießen, mit Sehen und Gesehenwerden, mit Kaufen und Verkaufen, mit Verkehr, mit spielenden Kindern und sich erholenden Erwachsenen aufgeben zugunsten… ja, zu wessen Gunsten soll das Ganze eigentlich geschehen? Hier höre ich nur das Rufen der Aktivisten der autofreien Stadt: „Sperrt endlich die Neumarktstraße! Der Umbau des Neumarktes wäre dazu eine gute Gelegenheit.“

Einen anderen Sinn kann ich mir nicht vorstellen. Verfechter der „autofreien Stadt“ haben bei der Qualitätsinitiative Elberfeld mitdiskutiert und mitgewirkt. Aber zu einer offenen Diskussion solcher Pläne hat wohl keiner den Mut gehabt. Weder Vitenius noch die WZ-Redakteurin haben die Zerstörung des Neumarktes durch eine neue Busstraße neben der Commerzbank anstelle der Gastronomie erwähnt oder gar offen beschrieben.

Wo sollen die Taxen stehen? Entlang der Commerzbank? Zusammen mit dem regen Busverkehr würde man eine gefühlsmäßige Sperrmauer zwischen Innenstadt und Neumarkt aufbauen. Wie viele Geländer müssen die Passanten schützen, damit sie nicht auf die Busspur geraten? Und wenn dann noch die Fahrradfahrer ein Recht auf eigene Fahrradspuren auf dem Neumarkt Richtung Neumarktstraße und Richtung Wall einfordern, dann kann man nur den Kopf schütteln, wieso solche Pläne seit 2019 öffentlich undiskutiert bestehen.

Über die Ergebnisse der 2020 geplanten Mobilitätsstudie über die Verkehrsverbindungen auf dem Neumarkt habe ich nichts gelesen. Gibt es sie überhaupt?

Ich habe große Angst vor neuer Hektik. Der OB setzt plötzlich auf einmal in den Ferien die seit Jahren diskutierte Sperrung des Platzes am Kolk in Kraft, erst für eine Woche, dann für die ganzen Ferien. Danach wird der Platz am Kolk für den Markt optimiert. Die Markthändler müssen fürchten, dass die Verdrängung von Neumarkt nicht einige Wochen dauert, sondern auf Dauer angelegt ist. Und sollte im Januar 2024, wenn die Markthändler wegen des Weihnachtsmarktes sowieso weg sind, plötzlich der Umbau des Neumarktes beginnen, dann ist es zu spät für jede Diskussion: Dann kommt eine stabile Fahrstraße für Busse an der Commerzbank entlang, die Sitzplätze der Gastronomie fallen weg und unser Neumarkt ist endgültig zerstört. Es wäre eine Schande für die Innenstadt und das Gegenteil einer „Qualitäts“-offensive Elberfeld.

 

Manfred Alberti  01.08.2023

manfredalberti@hotmail.com

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