www.Presbyteriumsdiskussion-EKiR.de www.manfredalberti.de
    www.Presbyteriumsdiskussion-EKiR.de    www.manfredalberti.de                    
Resumee zur Sperrung B 7 am 14.02.2014: Auszug aus einem Schreiben
Sehr geehrte ........
für Ihre ausführliche Antwort ... bedanke ich mich sehr herzlich.
 
In einem möchte und muss ich Ihnen deutlich widersprechen:  Die Erreichbarkeit der Elberfelder City wird -anders als Sie es sagen und das Verkehrskonzept behauptet - massiv eingeschränkt. Es kann nicht stimmen, dass die Erreichbarkeit bei einer Sperrung sogar noch besser wird.
 
Zur Zeit kommen  von Westen und Süden her zwei starke Verkehrsströme a) durch die B7 Talachse und b) durch die Bahnhofstr. zum Döppersberg und ein weiterer kleinerer Strom fährt c) durch die Hochstr..
Zukünftig fallen a) B7 und b) Bahnhofstr. weg.
Die City kann zukünftig  über drei Wege erreicht werden: a) Wolkenburg, b) B 7 Kasinostr. und c) Hochstrasse.
 
Zu a) Diese Zufahrt über die B 7 Kasinostrasse ist nur eine MOGELPACKUNG, denn dort sind so gut wie keine Parkhäuser (ausser Kasinogarten 160 Plätze) und keine anderen Parkmöglichkeiten ereichbar. (Gute Stadtkundige finden den Weg zum Kaufhof.) Das bedeutet, dass fast aller Verkehr in die Kasinostr. als erfolgloser Parksuchverkehr über den Robert-Daum-Platz wieder das Viertel verlassen muss. De facto ist die Kasinostrasse kein Zugang zur City.

zu b) Wieweit die verkehrsberuhigte Wolkenburg, durch die die Verkehrsströme aus Ronsdorf (A 1), Cronenberg und Kiesbergtunnel (A 46) fahren,  überlastet ist und massive  Rückstaus in der Ronsdorfer Strasse und am Südstadtring entstehen, kann ich schlecht ermessen. Die Aufnahmefähigkeit der unteren Ronsdorfer Stasse und der Wolkenburg liegt meines Erachtens allerdings weit unten der Stärke oben genannter Verkehrsströme.
 
zu c) Aber das Hauptproblem sehe ich im Briller Kreuz und in der Zufahrt Hochstraße - Karlstraße, die wohl den Hauptanteil der Cityerreichbarkeit aufnehmen muss. Elberfeld hat sein Einzugsgebiet in den westlichen, südlichen und nördlichen Stadtteilen. Die Autofahrer von hier  und aus den Nachbarstädten Remscheid und Solingen (durch die Kohlfurth und A 46),  Düsseldorf und Haan (A 46), Mettmann und Wülfrath (B 7), Velbert und Essen (A 535) werden  nur durch das Nadelöhr Hochstrasse in die City Elberfeld fahren können. Dieses übersteigt bei weitem die Kapazität dieser langen, steilen, einspurigen Strasse mit Parkstreifen an beiden Seiten.  Maximal zweistündiges Parken (Beerdigungen für drei Friedhöfe!) sorgt für ca. sechzig Ein- und Ausparkvorgänge pro Stunde, die die Kapazität zusätzlich verringern. Zusätzliche Buslinien im Umleitungsverkehr.
 
Vor allem aber ist Folgendes problematischVier Verkehrsströme bündeln sich am Briller Kreuz, um über die Hochstrasse - Karlstrasse in die City zu fahren:
- 1.) Von der A 46 aus Richtung Westen, (zusätzlich belastet als Umleitungsstrecke)
- 2.) Von der Brillerstrasse aus Richtung Robert-Daum-Platz, (zusätzlich belastet als Umleitungsstrecke)
- 3.) Von der Nevigeser Strasse aus Richtung Velbert
- 4.) und von der A 46 aus Richtung Barmen.
 
Die Bündelung geschieht am Briller Kreuz auf der sehr steilen Abbiegerampe aus der Briller Strasse und auf der steilen Auffahrt zur Autobahnbrücke. Selbst bei optimalster Ampelschaltung sind hier aufgrund begrenzter Kapazitäten lange Staus nicht zu vermeiden.
 
In weiten Teilen des Tages werden die Rückstaus auf der Abfahrt der A 46 aus Richtung Düsseldorf bis weit auf die Autobahn zurückreichen. Das wird in meinen Augen ein untragbarer Zustand werden, der das ganze Konzept Sperrung nach wenigen Tagen kippen kann.
 
Eine Lösung im Bereich Briller Kreuz kann ich mir nicht vorstellen. Schon heute ist teilweise die Hochstrasse wegen Überlastung  nur sehr langsam befahrbar und das Briller Kreuz häufig an der Grenze seiner Kapazität. Wie man da den zusätzlichen Verkehr in der Grössenordnung von mehr als 10 000 Autos bewältigen will, ist mir völlig schleierhaft. Und Ausweichrouten gibt es in diesem Bereich nicht. Selbst langen Grünphasen für die Autobahnabfahrt werden wegen des Staus an der Auffahrt hoch zur Autobahnbrücke nicht hilfreich sein. Der Rückstau auf die Autobahn ist nicht zu vermeiden.
 
Sehr geehrte       :   Die Hochstrasse als  einzige Zufahrtstrasse zur City ist neben  der Wolkenburg  völlig unzureichend. Die City ist - anders als der Verkehrsplan es ausdrückt, nur sehr erschwert erreichbar: Die Auswirkungen auf den Einzelhandel und die Geschäftswelt werden katastrophal sein.
 
30 Prozent Umsatzrückgang (!) hat in öffentlicher Sitzung der IHK-Gutachter prognostiziert:
- Das sind zwanzig bis dreissig Prozent weniger Arbeitsplätze. Kündigungen für zig bis hunderte Personen in der City.
- Das ist der Tod für mehrere Fachgeschäfte, die einen solchen Rückgang über drei Jahre nicht verkraften.
- Das ist ein deutlicher Stuerrückgang.
- Das fördert die Verödung der Elberfelder City.
 
Ich kann beim allerbesten Willen nicht verstehen, wieso bei der Stadtspitze hier nicht alle Warnglocken läuten. Wegen des Beharrens auf einer Sperrung dreissig Prozent weniger Arbeitsplätze zu riskieren,  ist weder sozial noch christlich, kann weder im Interesse der SPD noch der CDU sein.
 
Die zweispurige Durchfahrt von West nach Ost an der Baustelle vorbei liesse die grossen Innenstadtparkhäuser angemessen erreichbar sein. 
 
Noch ist es nicht zu spät, ohne Gesichtsverlust der Stadtspitze, der Verwaltung und der Parteiführungen durch einen Initiativantrag und Aufhebung des Fraktionszwangs am 24.2. zwei Fahrspuren am Baustellenbereich vorbei zu führen und damit alle oben genannten Probleme weitgehend zu lösen.
 
Vorgeschlagener Ablauf: Zuerst die Tieferlegung von zwei bis drei Fahrspuren und der Bau des ersten Teilstücks der Brücke unmittelbar am KöBo-Haus bei Beibehaltung der derzeitigen West-Ost-Fahrspuren (mit Verschwenkung im Baustellenbereich),  dann Verlegung der Fahrspuren auf die neue Trasse am BöBo-Haus entlang: Soviel Platz für die Baustelle wie auf den verbleibenden fünf (bis sogar neun) Fahrspuren hat man bei Neubauten in der Stadt sonst nirgends. Und wie gesagt: Eine Verlängerung der Bauzeit um zwei Jahre ist durch diese Aufteilung in zwei Brückenbauabschnitte sicher nicht begründbar. Der ÖPNV kann durch die Schlossbleiche und die Immermannstrasse fahren. Platz für Pausen der Busse  etc ist trotzdem genug vorhanden.
 
 
Sehr geehrter ....
 
heute morgen hat mich bei einem Gespräch mit einem nicht unbedeutenden Geschäftsführer in der Innenstadt erschüttert, wie gross die Resignation ist, mit seinen Sorgen und Nöten (30 %!) von der Politik nicht ernst genommen worden zu sein und so die Sperrung hinnehmen zu müssen, um das sonst gute Verhältnis zur Stadt nicht zu gefährden. Wieviel mehr Arbeitslose wird es geben, wenn dreissig Prozent der Innenstadtbeschäftigten ihren Job verlieren? Wie weit hat sich die Politik von den Nöten der Bevölkerung und der Geschäftswelt entfernt und gehorcht irgendwelchen unerklärlichen anderen Kräften? Dreissig Prozent für drei Jahre - ich bin sprachlos, dass so etwas in Wuppertal möglich ist.
 
Schade, dass ich Ihnen auf Ihren freundlichen Brief nicht positiver antworten kann, aber ich verstehe diese Politik wirklich nicht. Muss man seine Hoffnung wirklich auf die Autobahnverwaltung setzen, dass sie sich gegen die absehbaren Störungen auf der A 46 durch Rückstau vom Briller Kreuz wehrt.
 
Unendlich traurig, dass Politik so beharrend selbst Kompromisse nicht erörten will.
 
Viele Grüsse Manfred Alberti
 
Druckversion | Sitemap
© Manfred Alberti

Diese Homepage wurde mit IONOS MyWebsite erstellt.