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K Forderung nach einem Proponendum

 

 

Ein Viertel der Rheinischen Kreissynoden hat  inzwischen auf den jeweiligen Synodentagungen die Forderung nach einem Proponendum beschlossen.

 

1.) Damit trugen diese Synoden der fundamentalen Bedeutung Rechnung, die die angedachten Veränderungen der Kichenordnung und des synodal-presbyterialen Systems für die Zukunft der Presbyterien und Gemeinden hat. Ein gravierender Macht- und Einflussverlust auf die Gemeindearbeit muss ausführlich in den Gemeinden diskutiert und durchdacht werden können, bevor eine Landessynode solche Änderungen beschliessen kann.

 

2.) Die Bedeutung der geplanten Änderungen ist in den Vorlagen sehr versteckt und deshalb schwer zu entdecken. Bei der Personalplanung wird den Presbyterien eigentlich ihnen zustehende Macht und Verantwortung entzogen, wenn die Kreissynoden die Steuerungsverantwortung für das Personal und die Pfarrstellen an sich ziehen. In der Verwaltungsstrukturreform verlieren die Presbyterien ihre Macht, wenn sie zu einem Zwangsbeitritt zu einem Verwaltungsamt als konkurrenzlosem Monopol gezwungen werden. Sie sind dann von dessen Arbeitsqualität und Finanzforderungen abhängig. Ausserdem nimmt ihnen die geplante gesetzliche Beauftragung der Verwaltung mit leitender Verantwortung für Geschäfte der laufenden Verwaltung Einfluss auf errhebliche Teile der Gemeindearbeit. Über diese gravierenden Veränderungen ist eine vorherige Diskussion in den Presbyterien notwendig.

 

3.) Der Auftrag der Landessynode 2011, die geplanten Änderungen mit Presbyterien und Kreissynoden zu diskutieren, ist nur sehr unvollkommen erfüllt worden:

- Der Zeitrahmen war  überhaupt nicht dazu geeignet, eine angemessene Diskussion in den Presbyterien zu ermöglichen: Kenntnisnahme, Verständnis und Diskussion von zwei 80 seitige Vorlagen lassen sich in einem Presbyterium nicht in fünf Wochen zwischen Veröffentlichung und Regionalkonferenz bewältigen. 

- Die Foren haben sich als untaugkliches Mittel einer Diskussion erwiesen:

--- Lediglich 5 Beiträge bei dem Forum zur Personalplanung.

--- Vorgeprägte Diskussionsthemen, die die  eigentlich zentralen Probleme (s.o.) nicht nannten und deshalb in Randproblematiken steckenblieben.

--- Komplizierte Anmeldungen und Ordnungen haben von der Teilnahme  abgeschreckt.

--- Es fehlte ein (neutraler) Moderator, der Beiträge auf wichtige Aussagen komprimiert und geordnet hätte.

- Die Regionalkonferenzen wurden teilweise wahrgenommen wie Einstiegsveranstaltungen in ein Problem, nicht zur  bündelnden Zusammenfassung von Diskussionsergebnissen aus den Presbyterien.

- Die Diskussionsseiten wurden unter www.ekir.de sehr unauffällig in Kleinstschrift versteckt. Trotz mehrmaliger Hinweise auf dieses Problem wurde kein Kasten erstellt, in dem auf diese für Landessynode und Presbyterien wichtige Diskussion das ganze Jahr über hingewiesen wurde und Menschen eingeladen wurden, sich an der Diskussion zu beteiligen. 

- Die Vorlagen zur Verwaltungsstrukturreform wurden nur sehr unvollkommen und teilweise sehr spät eingestellt, teilweise erst nach den Regionalkonferenzen. Eine würdigende Diskussion war so nicht möglich.

- Fruchtbare Diskussionen brauchen eine deutliche Darstellung auch kontroverser Meinungen. Hinweise auf kritische Meinungen, wie diese Homepage www.presbyteriumsdiskussion-ekir.de sucht man unter www.ekir.de vergebens. Eine einseitige immer wiederholte Darstellung und Erläuterung der Vorlagen der Kirchenleitung mit ihren Zielen ist aber keinesfalls eine Diskussion. Es ist eine Überforderung der Presbyterien, sich zu jedem Punkt die kritische Position selbst erarbeiten zu müssen. Wer ehrlich gute Ergebnisse sucht, muss alle Meinungen zur Verfügung stellen.

 

Aus all diesen und etlichen anderen Gründen ist die bisherige Beteiligung der Gemeinden, Presbyterien und Kreissynoden völlig unzureichend und unangemessen, so dass nur das Verfahren eines geordneten Proponendums der Bedeutung der geplanten Veränderungen unserer Kirche  entspricht.









Bei aller Kritik sei allerdings auch lobend vermerkt, dass hier die Rheinische Landessynode erstmalig eine breite Beteiligung der Gemeinden auf neuen Wegen angestrebt hat. Diese Wege sind allerdings sehr verbesserungswürdig und können das Verfahren eines ordentlichen Proponendums nicht ersetzen.

Gerade die neuen Möglichkeiten durch das Internet, Diskussionsprozesse zeitnah transparent zu machen, können zu einer breiten positiven Beteiligung an kirchenleitenden Entscheidungen führen. Solche Wege verstärken die Verbundenheit von Gemeindegliedern, MitarbeiterInnen, PresbyterInnen und PfarrerInnen mit der Leitung der Kirche und entsprechen sehr stark dem Geist einer presbyterial-synodalen Kirchenordnung.







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